Transparenz über RETRACED bei JYOTI – FAIR WORKS

Das Berliner Label JYOTI – FAIR WORKS verwendet als eine der ersten Marken auf GET CHANGED! das Blockchain-basierte Traceability-System von RETRACED. Wir haben mit Carolin Hofer von JYOTI – FAIR WORKS über ihre Motivation gesprochen, RETRACED zu nutzen und darüber, was das Blockchain-System ihnen bringt.

Wie seid Ihr dazu gekommen, RETRACED zu verwenden?

Eigentlich war das ein Zufall. Die Gründer von Retraced haben ja mit der Schuhfirma CANO gestartet – und deshalb kam ihnen die Idee, ein Transparenz-Tool zu entwickeln. Wir waren vor 2 Jahren zusammen mit CANO auf der INNATEX, darüber kam der Kontakt. Danach blieben wir im Austausch – und als die Gründer RETRACED lancierten, haben wir es getestet; denn die Vision von RETRACED, Transparenz über die Produktion zu schaffen, ist auch der Kern unseres Labels.

Inwiefern passt RETRACED gut zu JYOTI – FAIR WORKS?

Wir kennen unsere Produktionskette sehr gut und haben gute Kontakte zu allen Gliedern der Lieferkette. Ein Kernanliegen von uns ist es, nicht nur faire Arbeitsbedingungen herzustellen, sondern auch Transparenz über die Produktion zu schaffen. Auf unserer Website informieren wir relativ detailliert über die Produktion. Deshalb war es für uns leicht, Daten in das RETRACED-System zu geben. Das ist nicht bei jeder Marke so, oftmals kennen die Marken die Lieferketten nicht sehr genau. 

Wie funktioniert das Eintragen bei RETRACED?

Vor einem Jahr haben wir die ersten Produkte eingetragen. Da wir von Anfang an dabei waren, haben wir auch sehr viel Feedback geben können, so dass wir das System etwas mitgestalten konnten. Aktuell ist es sehr offen, was für Informationen dort eingetragen werden. Wir haben also erst einmal die grundlegenden Daten eingebeben – Name, Adresse etc. Dann haben wir die Informationen von unserer Website eingetragen und Bilder hochgeladen.

In Indien haben wir das System dann unseren zwei Manufakturen und den StoffhändlerInnen vorgestellt. Wir haben aber die Daten selbst eingetragen. Man kann bei den Produkten der Sommerkollektion sehen, welche Informationen angezeigt werden. Das sind vor allem unsere eigenen Darstellungen und Geschichten. Das ist für uns gut, weil wir nicht so viel mit Nachhaltigkeitszertifikaten arbeiten, weil die Produzenten so klein sind. Wir müssen also sowieso mit den Geschichten der Menschen arbeiten.

Zum Teil ist es noch eine Herausforderung, dass ein Lieferant sich da selbst einträgt und alle möglichen Details angibt.

Inwiefern sind die Angaben denn überprüft?

Das sind aktuell alles unsere eigenen Angaben. Es gibt ein GEO-Ringfencing, dass überprüft wird, dass die Person, die Daten einträgt, auch lokal vor Ort ist.

RETRACED aktualisiert zurzeit die «Badges», dann werden für verschiedene Auszeichnungen Nachweise verlangt. Das können Zertifikate sein oder auch andere Nachweise.

Was ist der Vorteil vom RETRACED-System?

Zunächst einmal habe ich ein System, das meine Lieferkette transparent darstellt. Ich kann das als Plugin online im Shop nutzen oder das Produkt mit einem QR-Code versehen. In beiden Fällen bekomme ich dann Detailinformationen zur Lieferkette.

Abbildung: Das Retraced-Plugin lässt sich in die Website integrieren.

Das ganze System macht natürlich noch mehr Sinn, wenn dann wirklich viele ProduzentInnen  erfasst wurden, denn dann kann ich Transparenz herstellen, ohne alle Informationen selbst zu beschaffen.

Man kann das Retraced-System auch zum Order-Management verwenden, dass wir darüber wissen, wer bereits Materialien bekommen hat bzw. Waren verschickt hat.

Welche Kosten habt Ihr?

Seit 2020 zahlen wir den Grundbeitrag von 150 Euro / Monat. Im nächsten Jahr wird die Abrechnung verändert und läuft über die Anzahl der eingetragenen Lieferketten und generierten Klicks.

WEBINAR

Für alle Brands, die sich für retraced interessieren: GET CHANGED! und retraced veranstalten am Donnerstag, den 9.7.2020 um 11 Uhr ein Webinar, wo das System von Retraced vorgestellt wird.